Klingenbeschichtungen
PVD-Beschichtung
Bei der PVD-Technik wird das gewünschte Beschichtungsmaterial in einen gasförmigen Zustand gebracht und auf das Messer angebracht. Nachdem das Material dann kondensiert ist, bildet es die Zielschicht, also die zusätzliche Oberflächenschicht. Die Beschichtung sorgt dafür, dass das Messer sich nicht zu schnell abnutzt und verleiht ihm im gleichen Zug Korrosionsbeständigkeit und eine verbesserte Härte. Auch weisen PVD-beschichtete Klingen eine bessere Gleitfähigkeit auf, da sie einen geringeren Reibwert besitzen. Typische Materialien, die oft für die PVD-Beschichtungen verwendet werden sind Titancarbonitrid (TiCN), Titannitrid (TiN) sowie Titanaluminiumnitrid (TiAlN).
Stonewash
Im Gegensatz zu PVD oder DLC weist der Begriff Stonewash nicht auf eine Beschichtung hin, sondern beschreibt viel mehr die behandelte Oberfläche der Messerklinge. Beim Stonewash-Verfahren wird die Klinge oder das Messer in einen sogenannten Rüttler gegeben, welcher mit Steinen gefüllt ist. Dieser lässt sich mit einer Waschmaschine vergleichen, welche das Messer sowie die Steine herumschleudert, wodurch die Klingenoberfläche von den Steinen abgeschliffen wird. So erhält es einen ganz anderen Look, der Robustheit und Stabiltät nach außen trägt. Jegliche Kratzer die bei der Benutzung des Messers entstehen, fallen dann überhaupt nicht mehr auf, wodurch die coole Optik des Messers bestehen bleibt.
Black-Stonewash
Unter der Black-Stonewash Beschichtung versteht man eine Variation der Stonewash Beschichtung. Durch ein spezielles Verfahren, wird eine Schwärzung des Edelstahls erzielt und dann einer Behandlung gleich dem Stonewash unterzogen. Bei dieser wird das Messer mit Steinen zusammen in einer Trommel „gewaschen“ welches einen Used-Look hervor bringt, der in den letzten Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen hat. Die Größe der Steine und die Bearbeitungszeit kann dabei variieren um verschiedene Ergebnisse zu erzielen. Der Vorteil hierbei ist, dass eine verbesserte Resistenz gegen Korrosion erreicht wird welche vor allem bei Einsatzgebieten in schwierigen Wetterbedingungen wünschenswert ist. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass Kratzer weit aus unauffälliger sind als bei anderen Beschichtungen. Dadurch ist diese Art der Beschichtung nicht nur etwas für Jäger oder Soldaten, sondern für jeden Outdoorbegeisterten.
Cerakote-Beschichtung
Die Cerakote-Beschichtung ist eine auf Keramik basierte Hochtemperatur-Beschichtung, welche nach dem Auftragen in einem Brennofen ausgehärtet wird. Diese Form der Beschichtung wird schon seit Jahren für die Oberflächenbehandlung von Schusswaffen genutzt und ist jetzt auch bei den Messermanufakturen angekommen. Sie bietet einen ausgezeichneten Korrosionsschutz, sowie eine extreme Härte. Das Resultat ist eine hohe Abriebfestigkeit, wodurch Kratzer sehr schwer in das Material zu bekommen sind. Die zunehmende Beliebtheit basiert unter anderem auf der großen Farbpalette und der enormen Gestaltungsfreiheit, da auch Kombinationen aus mehreren Farben sowie die Gestaltung von Mustern möglich ist.
DLC-Beschichtung
Bei der DLC Beschichtung handelt es sich um eine Art der Oberflächenbehandlung, bei der auf die Klinge eine Mikrometer dicke Schicht Kohlenstoff gegeben wird. Diese wird als "amorph" bezeichnet, was bedeutet, dass sie strukturlos und glasartig ist. Beim Diamond-Like-Coating-Verfahren bilden sich vereinfacht dargestellt, unzählige Diamanten, welche in Graphit gebettet sind. Dieser Prozess dauert mehrere Stunden bis zur Vollendung. Das Aussehen hängt hierbei vor allem von der Oberflächenbeschaffenheit ab. Hochglanzflächen werden bei dieser Art der Beschichtung tiefschwarz und glänzend, während sandgestrahlte Flächen von der Farbe anthrazit werden. Bei geschliffenen Flächen ist das Schleifbild als Schwarz- oder Grauton erkennbar. Auch Damastmesser können so veredelt werden. Die Beschichtung führt zu einer hohen Resistenz gegenüber Säuren, Basen und anderen aggressiven Substanzen. Ein weiterer Vorteil ist der sehr hohe Korrosionsschutz wodurch rostende Stähle nahezu nicht mehr rosten können. Durch die hohe Härte der Beschichtung wird die Oberfläche auch Kratzer unempfindlich. Das Messer zeichnet sich nach dem Beschichten durch eine einzigartige Ästhetik aus.
Mattierte Oberfläche
Die mattierte oder auch sand- bzw. glasperlengestrahlte Oberfläche ist wie auch die satinierte Oberfläche matt. Hierbei wird das Messer durch Druckluft mit Perlen „beschossen“. Dadurch hinterlassen die härteren Perlen unzählige kleine Dellen. Wenn nun Licht auf das Messer fällt, spiegelt es nicht mehr sondern wird gebrochen und darum erscheint das Material matt. Durch die Variation in der Größe der Perlen, sowie dem Material können unterschiedliche Oberflächen geschaffen werden. Große Perlen hinterlassen eine rauere und dunklere Oberfläche. Kleine Perlen dagegen eine fast schon glänzend matte Oberfläche. Da von vorhinein schon ein raueres Finish vorhanden ist, fallen auch Kratzer und Fingerabdrücke nicht so stark auf. Auch hier benötigt das Messer mehr Pflege, da durch die größere Oberfläche etwas Schutz vor Korrosion eingebüßt wird.
Polierte Oberfläche
Mittels Schleifpapier, Polierscheibe und Paste werden Messer in polierter Optik auf Spiegelglanz gebracht. Hierbei wird die Oberfläche erst mit immer feiner werdenden Schleifpapier geschliffen. Als nächstes dann wird die Schleifpaste auf die Polierscheibe aufgetragen und das Messer damit poliert. Das Ergebnis ist eine glänzende und spiegelnde Oberfläche, welche einen erhöhten Korrosionsschutz erhält. Beliebt ist diese Form der Oberfläche wegen ihrem edlen Aussehen. Ein Nachteil ist allerdings, dass schnell Fingerabdrücke auf dem Metall zurück bleiben, welche bei wenig Pflege auch Rost ansetzen können.
satinierte Oberfläche
Durch das Satinieren von Oberflächen, werden diese mattiert. Hierbei reicht die Erscheinung von matt bis matt-glänzend, wobei auch eine deutlich gleichmäßigere Oberfläche entsteht, als beim Schleifen. Umgangssprachlich wird dieser Prozess auch als „Bürsten“ bezeichnet. Man kann sich die Oberfläche so vorstellen, als wäre sie übersät mit unzähligen kleinen Strichen, welche dauerhaft sichtbar sind. Dadurch entsteht der Vorteil, dass sich die meisten Kratzer in das Bild einfügen und nicht störend heraustreten. Auch Fingerabdrücke sind durch die matte Oberfläche kein Problem. Der Nachteil ist, dass rostende Stähle mehr Pflege benötigen, da durch die unebene Oberfläche der Korrosionsschutz nachlässt.
Titannitrid-Beschichtung
Die Titannitrid Beschichtung wird hauptsächlich für Werkzeugstahl bei Bohrern oder der gleichen verwendet, ist aber auch schon bei den Messern angekommen. Hierbei wird aus einem Material Titan-Atome herausgelöst und mit Stickstoff-Atomen versehen. Diese verbinden sich danach durch Ladungsunterschiede mit dem Messer. Es entsteht eine sehr dünne goldfarbene Schicht. Die Beschichtung besitzt einen sehr hohen Verschleißschutz und Kratzfestigkeit. Außerdem ist Titannitrid bekannt für seine Bio-Kompatibilität welche sicherstellt, dass auch beim Zubereiten von Speisen nachweislich keine Stoffe abgegeben werden und in der geschnittenen Nahrung landen. Durch diese Eigenschaft ist es vollkommen unbedenklich so eine Form der Beschichtung auch bei Kochmessern anzuwenden. Dabei ist auch die gute Antihaft-Eigenschaft ein schöner Vorteil und erleichtert einem die Arbeit. Durch die exzellente Temperaturbeständigkeit schützt sie das Messer auch bis zu einem bestimmten Punkt vor Hitzebelastungen.