Waffenrecht 2024 - News Ticker

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Die geplanten Änderungen des deutschen Waffengesetzes und des Messerrechts sorgen aktuell für viel Diskussion und Aufmerksamkeit. In diesem Lexikonbeitrag findest du eine umfassende Übersicht über alle Vorschläge und Entwürfe, die derzeit auf dem Tisch liegen. Ob du Messerfreund, Enthusiast oder Sammler bist oder dich generell für die rechtlichen Rahmenbedingungen interessierst - hier erfährst du alles, was du wissen musst, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Von den wichtigsten Neuerungen bis hin zu den möglichen Auswirkungen für Messersammler und Interessierte: Bleib informiert und verschaffe dir einen klaren Überblick über die bevorstehenden Änderungenim deutschen Waffengesetz.

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Der Stand der Dinge: Oktober 2024

Am 18. Oktober 2024 hat der Bundestag das Sicherheitspaket der Bundesregierung beschlossen, das umfassende Neuerungen im Waffengesetz mit sich bringt. Diese Gesetzesänderungen sehen insbesondere Verschärfungen bei der Nutzung und dem Führen von Messern vor und betreffen vor allem das Mitführen in bestimmten öffentlichen Räumen. Durch strengere Kontrollen und weitere Waffenverbotszonen soll ein Mehr an Sicherheit im öffentlichen Raum gewährleistet werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser begrüßte das zügige Vorgehen und betonte die Notwendigkeit klarer Regelungen für den Umgang mit potenziell gefährlichen Gegenständen wie Messern und Waffen.

Unser Video zu den neuen Bestimmungen:

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Verschärfte Regelungen:

Waffenverbotszonen und anlasslose Kontrollen
Das neue Gesetz sieht eine signifikante Ausweitung der sogenannten Waffenverbotszonen vor, in denen das Mitführen von Messern künftig weitgehend untersagt ist. Zu den betroffenen Bereichen zählen der öffentliche Fernverkehr, Veranstaltungsorte wie Volksfeste und andere stark frequentierte Räume. Ziel dieser Regelung ist es, potenzielle Gefahrenquellen in dicht besiedelten oder hoch frequentierten Bereichen zu minimieren.

Um die Einhaltung dieser neuen Verbote zu überwachen, erhält die Polizei künftig weitreichendere Kontrollbefugnisse. Dabei wird die Polizei das Recht haben, auch ohne konkreten Verdacht anlasslose Kontrollen durchzuführen, um sicherzustellen, dass sich niemand unbefugt mit Messern oder anderen Waffen in den festgelegten Zonen aufhält.

§ 42 und § 42b des Waffengesetzes: Was ändert sich konkret?

Die zentralen Änderungen betreffen den § 42 sowie den neu eingefügten § 42b des Waffengesetzes.

- § 42 WaffG (neu gefasst): Verbietet das Führen von Waffen und Messern bei öffentlichen Veranstaltungen. Es soll klare Regelungen für Verbotszonen geben und eine Vereinheitlichung der Ausnahmekataloge, um eventuelle Unklarheiten in der Anwendung zu minimieren.

- § 42b WaffG (neu eingefügt): Verbot des Führens von Waffen und Messern im öffentlichen Personenfernverkehr, mit der Möglichkeit, zusätzliche Verbotszonen zu etablieren.In beiden Paragraphen werden die Ausnahmeregelungen präzisiert, wobei bei "berechtigtem Interesse" Ausnahmen gemacht werden können. Dies betrifft beispielsweise Handwerksarbeiten, berufliche Notwendigkeit oder sportliche Aktivitäten, die Messer erfordern. Eine weitere Ausnahmeregelung besteht für das Führen von Messern im sogenannten „nicht zugriffsbereiten“ Zustand.

Ausnahme „nicht zugriffsbereiter“ Transport
Für Messerbesitzer ist es besonders wichtig, die Bestimmung des "nicht zugriffsbereiten" Transports zu verstehen. Laut dem geänderten Gesetz sind Messer erlaubt, solange sie in einer Weise transportiert werden, dass sie nicht sofort verfügbar sind. Konkret bedeutet dies, dass das Messer nur nach mindestens drei aufeinanderfolgenden Handgriffen zur Nutzung bereit sein darf. Dies könnte zum Beispiel durch eine spezielle Verpackung oder das separate Mitführen in einer Tasche oder einem Rucksack gewährleistet werden.

Die entsprechenden Regelungen sind unter den folgenden Paragraphen zu finden:
- Messer: § 42 Abs. 4a S. 2 Nr. 3 WaffG-E und in Bezug genommen in § 42 Abs. 5 S. 3 Nr. 2 WaffG-E bzw. § 42b Abs. 1 S. 2 Nr. 2 WaffG-E.

- Waffen: Die Regelung für „nicht zugriffsbereiten“ Transport von Waffen findet sich in § 42 Abs. 5 S. 3 Nr. 1 b) WaffG-E und wird ebenfalls von § 42b Abs. 1 S. 2 Nr. 1 WaffG-E in Bezug genommen.

Was bedeutet das für Messerbesitzer?
Sobald das Gesetz in Kraft tritt, wird es für Messerbesitzer ratsam sein, vor dem Betreten von öffentlichen Verkehrsmitteln, Festen oder dicht besiedelten Räumen auf das Mitführen eines Messers zu verzichten oder es zumindest nicht zugriffsbereit zu transportieren. Für Personen, die Messer im Alltag benötigen oder an Aktivitäten wie Camping oder Wandern teilnehmen, ist es wichtig, die genauen Ausnahmeregelungen zu kennen und sich auf die geltenden Transportvorschriften zu konzentrieren.

Die Empfehlung lautet für die allgemeine Bevölkerung daher: Messer sollten in den festgelegten Zonen entweder gar nicht oder stets nur nicht zugriffsbereit transportiert werden. Für EDC-Fans und Sammler stellt diese Regelung eine besondere Herausforderung dar, da viele Modelle für den täglichen Einsatz ausgelegt sind. Durch das verstärkte Augenmerk auf Sicherheitsbestimmungen und die Einführung der anlasslosen Kontrollen wird das Führen von Messern im öffentlichen Raum in vielen Fällen nur noch eingeschränkt möglich sein.

 

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 Rückblick:

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Die Sachlage:
In Deutschland wird aktuell intensiv über eine Änderung des Messerrechts diskutiert, insbesondere vor dem Hintergrund der Zunahme von Messerattacken in der Öffentlichkeit und dem tragischen Vorfall in Mannheim. Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, das Waffenrecht zu verschärfen, um den Missbrauch von Waffen, insbesondere Messern, effektiver zu verhindern.

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Die Vorschläge:
Die Landesregierung in Niedersachsen setzt sich dafür ein, dass bestimmte Messer, insbesondere Springmesser und sogenannte "Kampfmesser" verboten werden sollen. Desweiteren sollen feststehende Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern, nicht mehr in der Öffentlichkeit getragen werden dürfen. Dieses Verbot soll helfen, das Risiko von Messerangriffen in öffentlichen Bereichen zu reduzieren.

Zu unserem Video:
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Ein weiterer Vorschlag, der ins Gespräch gebracht wurde, betrifft eine Amnestie für gefährliche Messer. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei hat angeregt, eine zeitlich begrenzte Amnestie einzuführen, während der Bürger verbotene oder gefährliche Messer straffrei abgeben können. Um die Abgabe solcher Messer zu fördern, könnte überdies ein Anreizsystem eingeführt werden, etwa in Form eines Streamingdienst-Abonnements für diejenigen, die ihre Messer abgeben.Die Debatte über die genaue Ausgestaltung der Gesetzesänderungen hält an, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen letztlich umgesetzt werden, um die Sicherheit im Umgang mit Messern in der Öffentlichkeit zu verbessern.

Linie-EWpowSCk5CyEX46Der jüngste Vorschlag aus Kreisen der deutschen Polizeigewerkschaft ist ein vollstäniges Führverbot von Messern im öffentlichen Raum. Sie betont, dass die Länge der Klinge für Täter keine Rolle spiele und daher alle Arten von Messern verboten werden sollten. Darüber hinaus sollen Messerangriffe systematisch erfasst werden, um ein einheitliches Lagebild zu schaffen und polizeiliche Maßnahmen besser koordinieren zu können.

Zu unserem Video:
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Gegen diese Vorschläge gab es große Gegenwehr und es ist noch nichts entschieden!

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Ausblick:
Die aktuellen Diskussionen rund um die Verschärfung des Messerrechts in Deutschland haben viele verschiedene Meinungen hervorgebracht, insbesondere im Hinblick auf die vorgeschlagenen Umgangsverbote von bestimmten Messern sowie die weitreichenden Führverbote.

Zunächst einmal zeigen die meisten tragischen Zwischenfälle, dass die bestehenden Gesetze oft nicht effektiv genug durchgesetzt werden. Die Täter halten sich nicht an das Waffengesetz! Es stellt sich die Frage, ob eine weitere Verschärfung der Regelungen wirklich zur Lösung solcher Probleme beitragen kann. Ein Verbot allein verhindert nicht automatisch, dass Messer missbraucht werden, wenn die bestehenden Vorschriften nicht konsequent angewendet werden.

Darüber hinaus sollten wir den Kontext, in dem Messer verwendet werden, nicht außer Acht lassen.
Messer sind nicht nur potenzielle Waffen, sondern auch essentielle Werkzeuge, die im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle spielen. Sie werden für eine Vielzahl von Aufgaben genutzt, wie etwa bei Outdoor-Aktivitäten, beim Camping, in der Küche oder im Handwerk. Ein pauschales Verbot könnte die legitime Nutzung von Messern erheblich einschränken und somit das Leben vieler Menschen unnötig erschweren.

Statt auf pauschale Verbote zu setzen, sollte der Fokus stärker auf der individuellen Verantwortung liegen. Es ist wichtig, dass Menschen, die Messer besitzen und verwenden, sich ihrer Verantwortung bewusst sind und wissen, wann und wo der Gebrauch eines Messers angemessen ist. Eine verstärkte Aufklärung und Sensibilisierung in diesem Bereich könnten einen wertvollen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit leisten, ohne dabei die Rechte von Messer-Enthusiasten unnötig einzuschränken.

Insgesamt ist es wichtig, eine ausgewogene Lösung zu finden, die sowohl die Sicherheit der Öffentlichkeit als auch die berechtigten Interessen von Messerbesitzern berücksichtigt.

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Was kann man tun?
Informationen, weiterführende Links und Petitionen.


Knife-Blog.com
https://knife-blog.com/neues-waffengesetz-in-vorbereitung/
https://knife-blog.com/faesers-waffengesetz-auf-der-kippe/

VDB - Verband Deutscher Büchsenmacher
Der VDB setzt sich aktiv gegen die Vorschläge zu den geplanten Gesetzesänderungen ein.
Stellungname des VDB zum Messerrecht

Petition gegen die Änderungen des Messerrechts
Petition gegen die Verschärfung des Waffengesetzes: Für mehr Freiheit und Sicherheit

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- Offener Brief an die Bundesregierung -

 

Sehr geehrte Damen und Herren der Bundesregierung, 

 

als alteingesessener Messerhändler in Berlin, der seit vielen Jahren in Deutschland tätig ist, sehen wir uns veranlasst, unsere Besorgnis über die geplanten Änderungen des Waffengesetzes zum Ausdruck zu bringen. Unser Betrieb hat mittelständische Wurzeln und bietet mehreren Mitarbeitern eine sichere Beschäftigung. Diese sehen wir durch die geplanten Maßnahmen vor einer existenziellen Bedrohung. Wir bitten Sie daher eindringlich, unsere Bedenken in Ihren Überlegungen zu berücksichtigen. 

Die geplanten Verbote, die insbesondere den Handel und Besitz von Messern betreffen, werden nach unserer festen Überzeugung keine Verbesserung der Sicherheit bewirken. Die bisherigen Regelungen, die bereits strenge Kontrollen und Einschränkungen vorsehen, werden von Kriminellen und Terroristen ohnehin nicht beachtet. Neue und noch strengere Gesetze werden diese Gruppen nicht erreichen, sondern ausschließlich unbescholtene Bürger, Sammler und Enthusiasten in ihrer Freiheit einschränken. 

 

Die geplanten Änderungen: 

1. Verbot bestimmter Messerarten: Es wird vorgeschlagen, bestimmte Messer, wie Springmesser und sogenannte "Kampfmesser", zu verbieten. Diese Messerarten werden als besonders gefährlich eingestuft und sollen aus dem Verkehr gezogen werden. 

 

2. Beschränkung der Klingenlänge: Ein weiterer Vorschlag sieht vor, dass Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit nicht mehr getragen werden dürfen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, das Tragen von potenziell gefährlichen Messern zu begrenzen. 

 

3. Amnestie für gefährliche Messer: Es wird diskutiert, eine zeitlich begrenzte Amnestie einzuführen, während der Bürger verbotene oder gefährliche Messer straffrei abgeben können. Dies soll dazu beitragen, dass solche Messer aus dem öffentlichen Raum verschwinden. 

 

4. Waffenverbotszonen: Die Einführung von Waffenverbotszonen, in denen das Tragen von Messern generell verboten ist, wird ebenfalls in Betracht gezogen. Diese Zonen sollen insbesondere in Bereichen mit hohem Gefährdungspotential eingerichtet werden. 

 

5. Erfassung von Messerangriffen: Eine systematische Erfassung von Messerangriffen soll eingeführt werden, um ein einheitliches Lagebild zu schaffen und polizeiliche Maßnahmen besser koordinieren zu können. 

 

Die Kritikpunkte: 

 

1. Einschränkung der persönlichen Freiheit: Kritiker bemängeln, dass die neuen Regelungen die persönliche Freiheit einschränken könnten. Viele Menschen tragen Messer aus legitimen Gründen, sei es für die Arbeit, für Freizeitaktivitäten oder aus Sammelleidenschaft. Die neuen Gesetze könnten diesen Bürgern unverhältnismäßige Hürden auferlegen. 

 

2. Wirksamkeit der Maßnahmen: Es wird bezweifelt, ob die geplanten Änderungen tatsächlich zu einer Reduzierung von Messerangriffen führen werden. Kriminelle neigen dazu, sich nicht an Gesetze zu halten, und könnten weiterhin illegale Waffen beschaffen und verwenden. Die neuen Regelungen würden daher vor allem gesetzestreue Bürger treffen, während die Kriminalität weitgehend unverändert bleibt. 

 

3. Umsetzung und Kontrolle: Die Durchsetzung der neuen Regelungen könnte schwierig und ressourcenintensiv sein. Insbesondere die Kontrolle von Klingenlängen und die Überwachung von Waffenverbotszonen erfordern erhebliche polizeiliche Ressourcen, was zu einer Überlastung der Behörden führen könnte. 

 

4. Unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern: Es besteht die Sorge, dass die neuen Gesetze zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen in den einzelnen Bundesländern führen könnten. Dies könnte die Rechtslage unübersichtlich machen und zu Verwirrung sowohl bei den Bürgern als auch bei den Behörden führen. 

 

5. Betroffenheit von legalen Messerträgern: Personen, die Messer aus beruflichen oder legitimen Gründen tragen, könnten unverhältnismäßig stark betroffen sein. Dies betrifft insbesondere Handwerker, Outdoor-Enthusiasten und Sammler, die auf ihre Messer angewiesen sind oder diese zu ihrem Hobby besitzen. 

 

6. Willkürliches Verbot von bestimmten Messern: Die Vorschläge Springmesser sowie “Kampfmesser” zu verbieten, haben keine statistische Grundlage. Diese Messertypen finden sich in der tatsächlichen Verwendung von Straftätern nicht / sehr selten wieder.   

 

Unsere Sorgen: 

Negative Auswirkungen der geplanten Änderungen im Messerecht auf die deutsche Messerindustrie 

Die geplanten Änderungen im deutschen Messerecht könnten weitreichende negative Konsequenzen für die deutsche Messerindustrie sowie für mittelständische Händler, Messermacher und Hersteller haben. Diese Maßnahmen, die darauf abzielen, bestimmte Messerarten zu verbieten und den Verkauf sowie das Tragen von Messern stärker zu regulieren, bedrohen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Branche, sondern auch das handwerkliche Erbe und die Tradition der Messerherstellung in Deutschland. 

 

1. Umsatzeinbrüche 

Die Einschränkungen und Verbote bestimmter Messerarten könnten zu erheblichen Umsatzeinbrüchen führen. Händler und Hersteller, die sich auf die Produktion und den Verkauf dieser Messerarten spezialisiert haben, stehen vor der Herausforderung, dass ihre Hauptprodukte plötzlich nicht mehr legal vertrieben werden dürfen. Dies würde nicht nur die Verkaufszahlen erheblich reduzieren, sondern auch die Existenzgrundlage vieler Unternehmen gefährden. 

 

2. Arbeitsplatzverluste 

Mit den sinkenden Umsätzen geht eine direkte Bedrohung für Arbeitsplätze einher. Unternehmen, die aufgrund der neuen Regelungen einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen verlieren, könnten gezwungen sein, ihre Belegschaft zu reduzieren. Dies betrifft sowohl die Produktion als auch den Vertrieb und könnte zu einer Welle von Entlassungen führen. Besonders betroffen wären mittelständische Betriebe, die weniger finanzielle Spielräume haben, um solche Verluste abzufedern. 

 

3. Verlust der Wettbewerbsfähigkeit 

Die Einschränkungen könnten auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Messerhersteller beeinträchtigen. Wenn Unternehmen gezwungen sind, ihre Produktpalette einzuschränken, könnten sie Marktanteile an ausländische Anbieter verlieren, die nicht denselben Regulierungen unterliegen. Dies würde dazu führen, dass Kunden vermehrt auf ausländische Produkte zurückgreifen, was den Druck auf die deutsche Messerindustrie weiter erhöht. Der Standort Solingen mit seiner alten Tradition im Messerbau, steht auf dem Spiel! 

 

4. Investitionsrückgang 

Die Unsicherheit über die Zukunft des Marktes könnte dazu führen, dass Unternehmen weniger bereit sind, in neue Technologien oder Produktionsanlagen zu investieren. Ohne die notwendigen Investitionen in Innovation und Weiterentwicklung könnten deutsche Messerhersteller langfristig ihre führende Stellung in der Branche verlieren. Dies würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schwächen, sondern auch die Innovationskraft der gesamten Branche beeinträchtigen. 

 

5. Schließung von Betrieben 

Besonders hart getroffen werden kleinere Betriebe, die weniger flexibel auf Marktveränderungen reagieren können. Diese Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Türen zu schließen, wenn die geplanten Gesetzesänderungen in Kraft treten. Die Schließung solcher Betriebe würde nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch das handwerkliche Erbe und die Tradition der Messerherstellung in Deutschland gefährden. Viele dieser Betriebe haben eine lange Geschichte und tragen zur kulturellen Identität ihrer Regionen bei – ihre Schließung wäre ein Verlust für die gesamte Gesellschaft. Des Weiteren wären auch die mittelständischen Händler betroffen und auch dort stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel. 

 

Fazit 

Die geplanten Änderungen im Messerecht haben das Potenzial, die deutsche Messerindustrie nachhaltig zu schädigen. Die Auswirkungen reichen von Umsatzeinbrüchen und Arbeitsplatzverlusten bis hin zum Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und der Schließung traditionsreicher Betriebe. Diese Entwicklungen gefährden nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Branche, sondern auch das handwerkliche Erbe und die kulturelle Tradition der Messerherstellung in Deutschland. Es ist daher von größter Bedeutung, die geplanten Änderungen sorgfältig zu überdenken und eine Lösung zu finden, die sowohl die öffentliche Sicherheit gewährleistet als auch die Interessen der Industrie und ihrer Beschäftigten schützt. 

Wir appellieren an Ihre Vernunft und bitten Sie, die geplanten Änderungen nochmals zu überdenken. Statt symbolischer Maßnahmen, die die Falschen treffen, sollte die Bekämpfung der Ursachen von Gewalt und Terrorismus in den Fokus gerückt werden. Wir sind überzeugt, dass nur durch gezielte Prävention, Bildung und die konsequente Verfolgung von Straftaten eine tatsächliche Verbesserung der Sicherheit in unserem Land erreicht werden kann. 

 

Unser Anliegen ist es nicht, die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen infrage zu stellen, sondern die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren. Als Unternehmen, das auf Tradition und Qualität setzt, möchten wir weiterhin einen Beitrag zur deutschen Wirtschaft leisten und unsere Mitarbeiter in einer sicheren und stabilen Umgebung beschäftigen können. 

Wir hoffen, dass unser Appell Gehör findet, und stehen Ihnen gerne für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung. 

 

Mit freundlichen Grüßen, 

 

Team Messerworld

Berlin, 29.08.2024